Sind wir bereit für den großen Wandel?

Es gibt keine großen Entwicklungen und Fortschritte,
solange es ein unglückliches Kind auf Erden gibt.
Albert Einstein 


Sind wir bereit für den großen Wandel?


Wie soll es weitergehen? Wohin soll das alles führen? Solche Fragen stellen sich gerade viele Menschen angesichts der inneren und äusseren Unruhen. Jede-r hat mittlerweile eine Position gefunden zu den Corona-Maßnahmen und den Folgen für unser gesellschaftliches Leben. Fast alle kennen den Stress damit – egal von welcher Seite her. Ich hoffe, dass wir trotz allgegenwärtiger Miss- und Unverständnisse genügend inneren Freiraum kultivieren für die Einsicht, dass wir auf der einen Erde eine Erdenfamilie sind. 

Auch ich bin durch heftige Auseinandersetzungen gegangen, habe  in meiner Familie schmerzlich erfahren, mit meiner Haltung nicht mehr verstanden und schließlich gemieden zu werden. Weil ich annehme, dass nichts umsonst daherkommt, und dass das Leben es immer gut meint mit uns in seiner unergründlichen Weisheit, vermute ich, dass es uns im Falle von Widrigkeiten und Unstimmigkeiten nur auf eine tiefere Spur locken will. Eine Spur von Sinn und Liebe. Damit mache ich die besten Erfahrungen. Heilung geschieht  vielmehr in einem Prozess der Hingabe, als dass wir sie machen oder gar erzwingen könnten. Oft geschieht sie in dem Moment, in dem wir bereit sind, zu erkennen, was wir an Lebendigkeit unterdrückt haben und welche Gründe uns dazu veranlasst haben. Das kann sehr erschütternd sein. Und sehr heilsam und befreiend. Auf alle Fälle ist es verlebendigend. „Ich lass‘ mir beides geschehen, Schönheit und Schrecken…“ formuliert es Rilke wunderbar poetisch. 
 
Lebensfreude wurzelt in unserem Mut. 
Mut hebt uns über die Schwelle der Angst.

Barfuß im Herzen fühle ich mich — vom Leben selbst angenommen, umarmt, gehalten und frei. Im Annehmen dessen, was ist, liegt eine unzerstörbare Kraft. Wenn wir aufhören können, uns die Dinge zurechtzubiegen und uns selbst zu verbiegen, sind wir bereit für echte Freiheit. Oft genug hat es mich in Trauer- und Wutprozessen zerlegt. In der Hingabe an die Lebendigkeit des Fühlens offenbart sich Schmerzliches und im Annehmen geschieht der überraschende Wandel: eine wesenhafte Schönheit und Stimmigkeit für diese transformatorischen Prozesse tut sich auf. Es fühlt sich an wie Auferstehung.

Der Morgen ist oft weiser als der Abend. 
Fragen oft weiser als antworten.

Dem Flow und der wandelnden Kraft in meinem Herzen zu vertrauen, hilft mir auch, durch diese beunruhigenden Zeiten zu kommen. Es macht mir zu schaffen, was sich alltäglich an organisierten Lieblosigkeiten und zwanghaften Verhaltensweisen vor unser aller Augen abspielt. Freiheit ist nicht mehr frei, wenn es nach den hochoffiziellen Narrativen geht, die alternativlos, fraglos und ohne rote Linien durchzusetzen sind. Ich stelle trotzdem gerne Fragen, denn Antworten haben wir schon so viele.
 
Ist es wahr, dass unsere Körper nicht mehr taugen, um mit ihren natürlichen Selbstheilungskräften, ihren natürlichen Immunsystemen, den naturheilkundlichen, den medikamentösen und den geistig-seelischen Mitteln Krankheitskrisen bewältigen zu können?
 
Ist es wahr, dass wir gut daran tun, uns einander nicht mehr als unbedingt zu achtende Würdenträger zu begegnen, sondern als gefährdende Virenträger, die die potenzielle Verseuchtheit wie die Erbsünde in sich tragen und für ihre Absolution der staatlichen Hygienevorschriften bedürfen? Und bei Nicht-Einhaltung bestraft, entrechtet und ausgegrenzt mit der Hölle rechnen müssen?
 
Mich schmerzen die Ignoranz und Arroganz, mit der die psychosozialen, die sozio-somatischen Traumen, die Warnsignale von mutigen, ihrem Gewissen verpflichteten Menschen, ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen mißachtet werden. Es erschreckt mich, wie mit kritischen Gesundheitsverantwortlichen rigoros kurzer Prozess gemacht wird und sie von ihren Positionen verwiesen werden und ihre Erkenntnisse und Botschaften von der Bildfläche verschwinden müssen. 
 
Alles Leben kommt aus der Frau. 
Kinder dürfen keinen Schaden nehmen.
 
Grundgesetz der Cheyenne-Indianer
Was mir persönlich am meisten zu schaffen macht, ist das quälende Dilemma der Kinder. Was tut ein Kind der heutigen Zeit mit seinem Bedürfnis in offenen, lebendigen Gesichtern zu lesen, mit seinem Bedürfnis, frei zu atmen unter und angesichts der allgegenwärtigen Maske? Was tut es mit seinen Nöten, mit seiner Angst, Beklemmung, Trauer, mit seiner Unsicherheit, mit seiner Wut? Was tut das Asthma-kranke Kind, das eine Maskenbefreiung hat, und erlebt, wie der Lehrer die Schüler lobt für ihr tapferes Durchhalten und das von den MitschülerInnen für sein nacktes Gesicht gehänselt und beargwöhnt wird? Es wird zur Mutter gehen und um eine Maske bitten. 
 
Angst essen Seele auf. Mut und Verbundenheit essen Angst auf.
Aus meiner weiblichen, aus meiner traumatherapeutischen und spirituellen Sicht heraus nehme ich wahr, wie wir uns seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden kollektiv in unseren elementaren Bindungs- und Freiheitsbedürfnissen verletzen und enttäuschen. Auch dass wir eine Kultur erschaffen haben, die unsere Erde als lebendiges, fühlendes Wesen mißachtet, rücksichts- und gefühllos ausbeutet, fügt uns tief in der eigenen Seele Schaden zu. Um das Elend nicht zu spüren und nicht verantworten zu müssen, wie lieblos wir mit unserer Mutter Erde und letztlich mit uns selbst umgehen, fliehen wir in eine Welt der zunehmenden Verkopftheit, eine Welt der Leistungsmaximen, des Wettbewerbs und des materiellen Sicherheitsstrebens. Aus unserer Ruhe- und Rastlosigkeit heraus glauben wir, unser Leben immer weiter optimieren zu müssen: munter machen wir noch mehr von dem, unter dem wir leiden, mathematisieren jetzt auch noch unsere Gesundheitswahrnehmung, gen-verbessern unsere kaum bewohnten Körper und digitalisieren unser Leben, was das Zeug hält. Wir nennen das technischen Fortschritt und Wohlstand. Ihm opfern wir schon viel zu lange, was unser Leben lebenswert macht: Liebe und Spiel, Entdeckerfreude, schöpferische Muse, Schön- und Feingeistiges, Zeit für’s Kochen, Zeit für’s Essen, Zeit für‘s Atmen, Zeit für unsere Kleinsten und für unsere Alten, Zeit für den Gemüseanbau, Zeit für’s Kompostieren und Verdauen, Zeit für’s Zuhören, Zeit für’s Beten, Zeit für’s Feiern, Zeit für’s Gebären, Zeit für’s Sterben, Zeit für's Lieben. 

Wenn die Angst stirbt, beginnt das Leben.
Für einen echten wohligen Stand im Leben brauchen wir einen achtsamen Bezug zu unserem Fühlen, zu unserer Körperlichkeit, sowie hierarchiefreie, entspannende, schöpferische Begegnungsräume und einen vitalen Austausch mit der Natur in und um uns. Das sind meine Ansätze und Angebote, wie wir uns auf dem Weg aus der Pandemie der Angst in ein schöpferisches, naturverbundenes Leben vom Herzen her, von unseren basalen urmenschlichen Bedürfnissen her heilsam transformierend befreien können. Wir können fähig werden, uns unseren tiefsten Ängsten zu stellen, so dass sie die destruktive Dominanz über unser Leben verlieren. Der Tod kann uns zum Lebenslehrer werden, wenn wir ihn nicht mehr als Teufel an die Wand malen oder als das größte Defizit unseres Lebens anschauen. So treten wir ein in ein neues Liebesverhältnis mit dem Leben selbst und mit unserer wunderschönen Erde. In ihr hat Gott sich als Frau verkörpert. Ihr pochendes liebendes schöpferisches Herz möchte an unseres rühren. Sind wir bereit für diese neue Liebesverbindung? Inmitten einer Welt im Wandel, die aus den Fugen geraten ist, wird es gerade Frühling.

Rita Weininger, März 2021



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