Kennst du das auch: zwischen ohje! was ist da Schlimmes los? - wir müssen sofort was tun! und der Möglichkeit, dass die extremen Virus-Maßnahmen völlig übertrieben sind, empfinde ich mein Nervensystem hin- und herpendeln. Dazu kommt, dass die Entschleunigung - auch wenn sie erzwungen ist - mich aufatmen, den ungetrübten blauen Himmel bestaunen lässt.
Ich glaube, dass es eine bedeutende Fähigkeit ist, die verschiedenen Seiten zu hören, ohne sich mit einer Meinung zu identifizieren. Der tiefere Sinn könnte sein, dass wir als Menschen etwas Wesentliches zu lernen haben: dass die Wahrheit nie im Aussen zu finden ist, auch nicht in den richtigen Argumenten, sondern dass es um das Leben und sich selber verstehen von innen her geht: Wir sind geistig-seelische Wesen mit einem Körper und nicht umgekehrt. Wir sind so viel mehr feinstofflich als wir denkend erfassen können.
Auf das Wunder der Lebendigkeit zu vertrauen und damit im Hier und Jetzt zu sein, statt alles unter Kontrolle zu haben und verstehen zu wollen, ist ein himmelweiter Unterschied. Für mich gibt es einen Raum im Herzen, der frei, unkaputtbar und uninfizierbar ist, unsterblich sogar, wohin und woher ich Ruhe atme, egal was da im Aussen passiert. Ein Raum der Liebe. Dort setze ich meinen Anker - und alle das Nervensystem strapazierenden Nöte haben damit eine Zuflucht.